Test: Wärmebildkamera InfiRay Xeye E3 Plus V2

Das Handgerät InfiRay Xeye E3 Plus V2 ist mittlerweile seit Herbst 2020 erhältlich und besitzt im Vergleich zum Schwestergerät Xeye E3 Max V2 ein 25 mm Objektiv. Zudem besitzt es einen 12µm Sensor und liefert im Vergleich zum Vorgängermodell ein besseres Bild.

Auch hier handelt es sich wieder um ein reines Handgerät, das im Gegensatz zu einem Vorsatzgerät nicht auf eine Zieloptik montiert werden kann – das InfiRay Xeye E3 Plus V2 dient als reines Beobachtungsgerät.

Lieferumfang

  • Wärmebildgerät InfiRay Xeye E3 Plus V2
  • Aufbewahrungsbeutel
  • Netzteil
  • USB-Kabel (Micro-USB)
  • Handschlaufe
  • Nackengurt
  • Reinigungstuch
  • Garantiekarte
  • Bedienungsanleitung

Technische Daten

  • Objektiv: 25 mm
  • Grundvergrößerung: 2,5-fach
  • digitale Vergrößerung: bis 10-fach (x2 und x4)
  • Blende: 1.0
  • Sensorgröße: 384 x 288 Pixel
  • Sensorart: VOx
  • Pixelgröße: 12 µm
  • NETD: ≤ 40 mk
  • Sehfeld auf 100 m: ca. 18,4 m
  • Sehfeld in Grad: 10,5 º x 7,9 º
  • Erkennungsdistanz: 1300 m
  • Bildfrequenz: 50 Hz
  • Displayauflösung: 1280 x 960 Pixel
  • Displaytyp: LCOS
  • Akku: Li-Ion
  • Akkulaufzeit pro Akku: bis zu 7 h
  • interner Speicher: 16 GB
  • Abmessungen: 181 x 65 x 64 mm
  • Gewicht: 420 g
  • 1/4 Zoll Stativgewinde
  • integrierte Taschenlampe: 3 W
  • Micro-USB Ladeanschluss
  • Schutzklasse: IP66

Features

  • Bewegungssensor
  • elektronischer Kompass
  • Lagensensor
  • stadiametrischer Entfernungsmesser
  • Bild in Bild Funktion
  • Fotoaufnahme
  • Videoaufnahme
  • W-Lan (WiFi) Funktion (Stream auf Tablet, Smartphone)
  • manueller Fokus (Objektiv)
  • Dioptrien-Ausgleich
  • 5 Farbpaletten

In der Praxis

Die Bauform des InfiRay Xeye E2 Plus V2 ist für ein Handgerät nicht unüblich. Mit einer Länge von 18 cm und einem Gewicht von ca. 420 g die Wärmebildkamera immer noch recht kompakt und passt somit auch noch in eine Jackentasche.  Die Gummiarmierung fühlt sich richtig angenehm an und sie fühlt sich auch noch nach ca. 12 Monaten Betrieb noch wie neu an.

Die Bedienung wird wieder mittels den 4 Tasten durchgeführt – jeder der einzelnen Knöpfe ist gut fühlbar und mit ausreichendem Abstand auf der Gerätoberseite positioniert. Die Tasten haben, wie üblich, eine Mehrfachbelegung. Die Grundbedienung ist sehr simpel und man kann das Gerät gleich zum Beobachten, ohne Lesen der Bedienungsanleitung, verwenden. Da aber viele der extra Features über eine Doppelbelegung der Tasten erreichbar sind, muss man am Anfang doch hin und wieder einmal einen Blick in die Beschreibung werfen, um z.B. den Bild in Bild Modus, Entfernungsmesser, … zu aktiveren.

Das Systemmenü ist klar aufgebaut und die wichtigsten Funktionen sind durch die Icons nicht immer selbstbeschreibend, eine Menübeschriftung wie z.B. beim InfiRay Cabin CBL 19 fehlt hier. In der Regel gibt es hier, außer der Systemzeit nicht viel einzustellen. Lediglich die Wifi-Funktion (WLAN) und der Ultraclear-Modus ist hier zum öfters zu aktivieren. 

In vielen Beiträgen wird fälschlicher Weise davon berichtet, dass bei 25 mm weniger Licht auf den Sensor gelangt – dabei handelt es sich um völliger Falschinformation! Die 25 mm sind kein Qualitätsmerkmal, sondern bieten, wenn man in der Fotosprache titulieren mag, mehr Weitwinkel. Weiters nimmt der Sensor kein Licht auf, sondern Wärmestrahlung!

Für wen bzw. für welchen Einsatzbereich ist dieses Gerät gedacht? Mit dem 25 mm Objektiv und einem Sehfeld von etwas über 18,4 m auf 100 m, eignet sich diese Wärmebildkamera von InfiRay für bewaldete Gebiete mit etwas Feldanteil bzw. Pirsch und Ansitz im Wald oder auf freien Flächen bis 300-500 m. Mehr Weitwinkel bedeutet allerdings, dass man mit Einbußen auf weitere Entfernungen rechnen muss. Das 25 mm Objekt sitzt etwas versetzt im Gehäuse und ist somit gut vor dem Zerkratzen geschützt. Der Objektivdeckel ist aus einem gummiähnlichen Material und schützt zusätzlich noch vor Fremdkörpern. Der Deckel hat uns nicht ganz so gut gefallen – da gibt es elegantere Lösungen. Tipp: Sollte sich die Kappe öfters lösen, dann einfach die Ränder des Deckels nach innen knautschen, nun passt der Deckel wieder prima auf den Objektivschacht.

Das InfiRay Xeye E2 Plus V2 ist nicht shutterless – d.h. das Gerät muss kalibriert werden, da der Sensor während des Betriebes an Temperatur zunimmt. Dieses Kalibrieren verursacht ein Klacken. Das Geräusch ist zwar vernehmbar, aber dennoch sehr leise – Geräte von Mitbewerbern sind da um einiges lauter. Das automatische Kalibrieren kann allerdings deaktiviert werden und mittels kurzem Klick kann man den Sensor manuell Kalibrieren.

Fokussiert wird bei diesem Monokular über ein Stellrad auf der Geräteseite – lässt sich gut mit der zweiten Hand und Handschuhen bedienen.

Auf der Unterseite befindet sich ebenfalls ein sehr gängiges 1/4 Zoll Stativgewinde für die Montage an diverse Kugelköpfe, Getriebeneiger, Videoköpfe oder spezielle Montage-Schienen. Ebenfalls befindet sich hier der Ladeanschluss, hier handelt es sich um einen Micro-USB Anschluss. USB-C wäre damals schon zeitgemäß gewesen. Der Akku soll 7 Stunden halten, im Dauerbetrieb wurde das noch nicht getestet aber mit Standby und mäßiger Verwendung kommt man schon 3-4 Ansitze lang aus. Ggf. kann der Akku mittels Powerbank geladen werden.

Beispielbilder

Vorab möchten wir noch festhalten, dass die Fotos und Videos nicht bearbeitet wurden. Es wurde nichts nachgeschärft oder korrigiert – die Daten wurden lediglich über die App auf das Smartphone übertragen. Die heruntergeladenen Bilder hatten bei uns eine Auflösung von 768 x 576 Pixel. Was die einfach zu bedienende InfiRay App betrifft, wird es einen eigenen Beitrag geben.

Die Henne war mit ihrem Gesperre im hohen Gras so gut gedeckt, dass sie mit freiem Auge am ersten Bild nicht erkennbar war. Speziell für das Auerwild-Monitoring ist die Wärmebildkamera eine gute Unterstützung.

 

In der Regel ist ein verfegtes Geweih nicht mit der WBK erkennbar – dieser Hirsch kam allerdings frisch aus (s)einer Brunftlacke.

 

Dieser Rothirsch ist immer noch im Bast.

 

 

Da der Bast noch durchblutet ist und somit Temperatur abgibt, ist das Geweih klar erkennbar.

 

Fazit

Der UVP vom InfiRay Xeye E2 Plus V2 liegt bei ca. € 1.980,-. Da bereits im Fachhandel die neue V3 Serie angeboten wird, wird das Gerät teilweise um ca. € 1.550,- bis € 1.600,- angeboten und ist was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft top.

Der 384 x 288 Pixel große Sensor macht wirklich hervorragende Bilder, die am 1280 x 960 Pixel großem Bildschirm klar und deutlich dargestellt werden. Ähnlich wie bei dem Cabin CBL 19 (19 mm Objektiv), ist das 25 mm Objektiv aus unserer Sicht ideal für Reviere mit großem Waldanteil bzw. für kurze bis mittlere Distanzen in Mischrevieren. Für große/weite Felder bzw. längere Distanzen sind Wärmebildgeräte mit einem 35 mm Objektiv idealer.

Das Monokular ist sehr handlich und die Gummiarmierung sorgt für einen guten und angenehmen Griff. Handlichkeit bzw. die kompakte Bauweise sticht bei diesem Gerät besonders hervor. Während des Betriebs, kann die Wärmebildkamera über die Micro-USB Buchse geladen werden – hier wäre ein USB-C Anschluss wünschenswert. Was uns auch nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Objektivabdeckung, die doch öfters abgeht. Die Status-LED, die sich bei der Cabin-Serie deaktivieren lässt, kann man leider nicht abdrehen – muss ggf. abgeklebt werden. 

Das Feature zum Fotografieren und Filmen braucht man nicht vermissen, die Ergebnisse sind richtig gut und bringen so manchen zum Staunen. Auch die App verbindet sich immer zuverlässig mit der Kamera – die Konnektivität muss vorher im Systemmenü aktiviert werden.

Wärmebildkameras sind auch bei Tageslicht äußerst nützlich und werden als Beobachtungsgeräte immer beliebter. Die Jagd braucht sich also nicht vor neuer Technik, sofern sie sinnvoll und weidgerecht eingesetzt wird, zu verstecken.
Wir vergeben für die Wärmebildkamera Xeye E3 Plus V2 von InfiRay 4 von 5 Krickerl.

Link zu InfiRay Outdoor: www.infirayoutdoor.com
Link zu MAWA: www.mawa-trading.at

Test: Wärmebildkamera InfiRay Cabin CBL19

Dieses Mal möchten wir eine der 2021er Neuheiten von InfiRay vorstellen – das InfiRay Cabin CBL19. An dieser Stelle möchten wir uns gleich bei InfiRay Outdoor, für die mehrwöchige Bereitstellung eines Testgerätes, bedanken.

Das Handgerät CBL19 ist das erste Wärmebildmonokular aus der Cabin Reihe. Im Gegensatz zu einem Vorsatzgerät, kann diese Wärmebildkamera nicht auf eine Zieloptik montiert werden, sondern dient als reines Beobachtungsgerät.

Mit einer Länge von 165 mm und einem Gewicht von 380 g (ohne Akku), wirkt die Wärmebildkamera auffallend kompakt und durch die Handschlaufe erinnert einen das Gerät an einen Camcorder oder an ein Pulsar Gerät der Axion Serie, nur dass sich das InfiRay Gerät optisch noch durch die eingebaute Taschenlampe abhebt. Erstmals lassen sich die Akkus bei einem InfiRay Handgerät tauschen.

Lieferumfang

Geliefert wird das InfiRay Cabin CBL19 in einer Tragetasche, die sämtliches mitgeliefertes Zubehör beinhaltet. Die Tasche wirkt sehr durchdacht und aufgeräumt, die Kamera wird darin mittels Klettband gesichert und für die Akkus gibt es separate Schlaufen. Im Lieferumfang sind gleich 2 Stück der 3,6 V 3.100 mAh Akkus enthalten. Einer der beiden Akkus befindet sich bereits im Wärmebildgerät. 

  • Wärmebildgerät InfiRay Cabin CBL19
  • Tragetasche
  • 2 Akkus (davon einer bereits im Gerät)
  • Ladestation für 2 Akkus
  • Netzteil
  • USB-Kabel (Typ C und Videoausgang)
  • Handschlaufe
  • Nackengurt
  • Reinigungstuch
  • Garantiekarte
  • Bedienungsanleitung

Technische Daten

  • Objektiv: 19 mm
  • Grundvergrößerung: 2-fach
  • digitale Vergrößerung: bis 8-fach
  • Blende: 1.0
  • Sensorgröße: 384 x 288 Pixel
  • Sensorart: VOx
  • Pixelgröße: 12 µm
  • NETD: ≤ 40 mk
  • Sehfeld auf 100 m: 24,2 m
  • Sehfeld in Grad: 13,8 º x 10,4 º
  • Erkennungsdistanz: 980 m
  • Bildfrequenz: 50 Hz
  • Displayauflösung: 1280 x 960 Pixel
  • Displaytyp: LCOS
  • Akku: Li-Ion 3,6 V – 3.100 mAh
  • Akkulaufzeit pro Akku: bis zu 7,5 h
  • interner Speicher: 16 GB
  • Abmessungen: 165 x 50 x 85 mm
  • Gewicht: 380 g (ohne Akku)
  • 1/4 Zoll Stativgewinde
  • integrierte Taschenlampe: 3 W
  • USB-C Ladeanschluss
  • Schutzklasse: IP65

Features

  • Bewegungssensor
  • elektronischer Kompass
  • Lagensensor
  • stadiametrischer Entfernungsmesser
  • Bild in Bild Funktion
  • Fotoaufnahme
  • Videoaufnahme
  • W-Lan (WiFi) Funktion (Stream auf Tablet, Smartphone)
  • manueller Fokus (Objektiv)
  • Dioptrien-Ausgleich
  • 5 Farbpaletten

In der Praxis

Bei dem InfiRay Cabin CBL19 handelt es sich um ein äußerst kompaktes Wärmebildgerät, das in die Jackentasche passt. Gehalten wird es über eine verstellbare und gepolsterte Schlaufe, welche man bereits von Videokameras kennt. Der mitgelieferte Trageriemen kam bei uns nicht zum Einsatz.

Die Grundbedienung ist sehr simpel. Das CBL19 ist mit 4 Tasten zu bedienen und man kann das Gerät gleich zum Beobachten, ohne Lesen der Bedienungsanleitung, verwenden. Da aber viele der extra Features über eine Doppelbelegung der Tasten erreichbar sind, muss man am Anfang doch hin und wieder einmal einen Blick in die Beschreibung werfen, um z.B. die Taschenlampe, Bild in Bild Modus, Entfernungsmesser, … zu aktiveren.

Zwischen den Tasten befindet sich ein schmaler Steg, der die Tasten trennt. Der Steg könnte etwas höher ausfallen, so dass er noch besser fühlbar wird. Lediglich die Aus-Ein-Taste ist etwas abgesetzt. Aber nach einer Eingewöhnungszeit, weiß man wo welche Taste liegt.

Das Systemmenü ist klar aufgebaut und die wichtigsten Funktionen sind selbstbeschreibend. In der Regel gibt es hier, außer der Systemzeit nicht viel einzustellen. Lediglich die Wifi-Funktion (WLAN) und der Ultraclear-Modus ist hier zum Aktivieren. Öfters benötigt man das Menü für die Darstellung. Das Menü lässt sich mit dem aktuellsten Update auch auf Deutsch umstellen. Im Menü lässt sich sogar die „verräterische“ Status-LED deaktivieren.

In vielen Beiträgen wird fälschlicher Weise davon berichtet, dass bei 19 mm weniger Licht auf den Sensor gelangt – völliger Humbug! Die 19 mm sind kein Qualitätsmerkmal, sondern bieten, wenn man in der Fotosprache titulieren mag, mehr Weitwinkel. Weiters nimmt der Sensor kein Licht auf, sondern Wärmestrahlung!

Für wen bzw. für welchen Einsatzbereich ist dieses Gerät gedacht? Mit dem 19 mm Objektiv und einem Sehfeld von etwas über 24 m auf 100 m, eignet sich diese Wärmebildkamera von InfiRay für bewaldete Gebiete bzw. Pirsch und Ansitz im Wald oder auf freien Flächen bis 200/300 m. Mehr Weitwinkel bedeutet allerdings, dass man mit Einbußen auf weitere Entfernungen rechnen muss. Das 19 mm Objekt sitzt relativ weit im Gehäuse und ist somit gut vor dem Zerkratzen geschützt. Der Objektivdeckel ist aus einem gummiähnlichen Material und schützt zusätzlich noch vor Fremdkörpern. Der Deckel hat uns nicht ganz so gut gefallen – da gibt es elegantere Lösungen. Tipp: Sollte sich die Kappe öfters lösen, dann einfach die Ränder des Deckels nach innen knautschen, nun passt der Deckel wieder prima auf den Objektivschacht.

Das CBL19 ist nicht shutterless – d.h. das Gerät muss kalibriert werden, da der Sensor während des Betriebes an Temperatur zunimmt. Dieses Kalibrieren verursacht ein Klacken. Bei dem InfiRay Cabin CBL19 ist das Geräusch zwar vernehmbar, aber dennoch sehr leise – Geräte von Mitbewerbern sind da um einiges lauter. Das automatische Kalibrieren kann allerdings deaktiviert werden und mittels kurzem Klick auf den Ausschalter kann man den Sensor manuell Kalibrieren.

Fokussiert wird bei diesem Monokular nicht über ein Stellrad oder Einstellring, sondern über einen Schieber auf der Geräteunterseite – das ist doch sehr ungewöhnlich, aber er lässt sich gut mit der zweiten Hand und Handschuhen bedienen.

Auf der Unterseite befindet sich ebenfalls ein sehr gängiges 1/4 Zoll Stativgewinde für die Montage an diverse Kugelköpfe, Getriebeneiger, Videoköpfe oder spezielle Montage-Schienen.

Kommen wir nun zum Akku, die Cabin-Serie bietet im Gegensatz zu der altbekannten Eye-Serie, eine Möglichkeit zum Akku tauschen an. Ganz besonders großartig finden wir, dass hier gleich 2 Stück der Li-Ion 3,6 V – 3.100 mAh Akkus mitgeliefert werden. Genial ist auch die Farbmarkierung zum Einlegen der Akkus.

Ein Akku soll bis zu 7,5 Stunden halten – das konnten wir noch nicht bestätigen, da wir dazwischen immer wieder Fotos und Videos aufnahmen und auch die Datenübertragung per WiFi (W-LAN) nutzten. D.h. laut der technischen Daten soll man mit den beiden Akkus eine Laufzeit von bis zu 15 Stunden erhalten.

Das Laden der Akkus übernimmt der mitgelieferte Dual-Charger mit USB-C Anschluss. Das Laden der Akkus dauert doch mehrere Stunden, aber die Wärmebildkamera kann zusätzlich mittels Powerbank und USB-C Kabel benützt werden. 

Nun aber genug vom ganzen Rundherum! Wir wollen nun endlich zeigen, was das Gerät kann.

Vorab möchten wir noch festhalten, dass die Fotos und Videos nicht bearbeitet wurden. Es wurde nichts nachgeschärft oder korrigiert – die Daten wurden lediglich über die App auf das Smartphone übertragen.

Was die InfiRay App betrifft, die zwar einfach zu bedienen, aber dennoch umfangreich ist, wird es einen eigenen Beitrag geben.

Beispielbilder

Die heruntergeladenen Bilder hatten bei uns eine Auflösung von 768 x 576 Pixel.

Rehwild ist auf 200 m noch gut erkennbar und auch als Rehwild ansprechbar. Mit diesem Ergebnis haben wir so nicht gerechnet.

 

Am linken Bild wurde die Farbvariante black hot ausgewählt, welche zur besseren Ansprache empfohlen wird. Rechts wurde white hot verwendet und dient ebenfalls zur besseren Ansprache – hier sind sogar Temperaturabstufungen am Wildkörper erkennbar.

 

Beim Rehbock (rechtes Bild) ist die Trophäe nicht erkennbar, da sie sich der Umgebungstemperatur anpasst.

 

Hase mit den Farbpaletten black hot und white hot.

 

Kühe in einer Waldlichtung. Links white hot und rechts highlight und ultra clear. Mit der Farbpalette highlight werden die kälteren Bildbereiche abgedunkelt, um die Wärmesignaturen besser hervorzuheben. Das rechten Bild wurde auch mit dem Ultra clear Modus erstellt – da sieht man, dass das Cabin CBL 19 das Bild nachschärft und den Kontrast nochmal erhöht. Der Modus ist speziell bei Regen oder Nebel von Vorteil.

 

Rechts ist der Wildkörper eines Rehbocks erkennbar. Da die Wärmebildkamera nicht durch Objekte „hindurchschauen“ kann, ist das Haupt des Bockes nicht erkennbar.

 

Beispielvideo

Die heruntergeladenen Videos hatten, wie die Bilder, eine Auflösung von 768 x 576 Pixel. Die Videos sind nicht bearbeitet und wurden lediglich automatisch hochskaliert. Wird während dem Filmen die Kamera (automatisch) kalibriert, so ist das auch am Video mit einem kleinen 0,5 Sekunden langen Aussetzer sichtbar.

InfiRay Cabin CBL25

Wem die 19 mm zu wenig sind, InfiRay hat vor kurzem ein weiteres Gerät der Cabin Serie mit einem 25 mm Objektiv vorgestellt – hier verringert sich das Sehfeld auf ca. 18 m und die Erkennungsdistanz verlängert sich dabei um 300 m. Baugröße/Bauform ist identisch mit dem CBL19.

Fazit

Der UVP vom InfiRay Cabin CBL19 liegt bei € 1.850,- und im Fachhandel wird das Gerät bereits um ca. € 1.550,- bis € 1.600,- angeboten. Wenn man den Preis, den Lieferumfang und die Funktionalität betrachtet, dann ist diese Wärmebildkamera ein echter Preis/Leistungssieger. 

Der 384 x 288 Pixel große Sensor macht wirklich hervorragende Bilder, die am 1280 x 960 Pixel großem Bildschirm klar und deutlich dargestellt werden. Das 19 mm Objektiv ist aus unserer Sicht ideal für Reviere mit großem Waldanteil bzw. für kurze bis mittlere Distanzen in Mischrevieren. Für große/weite Felder bzw. längere Distanzen sind Wärmebildgeräte mit einem 35 mm Objektiv idealer.

Die Handlichkeit bzw. die kompakte Bauweise sticht bei diesem Gerät besonders hervor. Was uns nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Tastenleiste, da könnte man die Tasten besser „spürbar“ trennen. Genial fanden wir das Wechselakkusystem – im nu ist der Akku getauscht und das Cabin CBL19 wieder einsatzbereit. Die integrierte 3 Watt starke Lampe kam öfters als gedacht zum Einsatz und ist mehr als nur ein Gimmick.

Das Feature zum Fotografieren und Filmen braucht man nicht vermissen, die Ergebnisse sind richtig gut und bringen so manchen zum Staunen. Auch die App verbindet sich immer zuverlässig mit der Kamera – die Konnektivität muss vorher im Systemmenü aktiviert werden.

Wärmebildkameras sind auch bei Tageslicht äußerst nützlich und werden als Beobachtungsgeräte immer beliebter. Die Jagd braucht sich also nicht vor neuer Technik, sofern sie sinnvoll und weidgerecht eingesetzt wird, zu verstecken.
Wir vergeben für die Wärmebildkamera Cabin CBL19 von InfiRay 5 von 5 Krickerl.

Wertung_5

Link zu InfiRay Outdoor: www.infirayoutdoor.com
Link zu MAWA: www.mawa-trading.at

Wärmebildkamera: Begriffe (Teil 1)

Mit diesem Artikel möchten wir eine kleine Serie zu den Wärmebildgeräten starten. Beginnt man sich mit der Wärmebildtechnik etwas zu beschäftigen, stößt man über eine Vielzahl von technischen Begriffen, die noch nicht zuordenbar bzw. geläufig sind. Wir wollen mit diesem ersten Teil einige Wissenslücken schließen.

Sichtfeld

Das Sichtfeld wird meistens in Grad angegeben und definiert das Sehfeld.
Will man das Sichtfeld von Grad auf Meter umrechnen, dann sollte folgende Formel angewendet werden:
Sehfeld auf 100 m = Sehwinkel horizontal x 1,75
Ein Gerät mit einem horizontalen Sichtfeld von 11 ° hat auf 100 m ein Seefeld von 19,26 m.

Sensor-/ Detektor-Sensitivität (NETD)

Die Sensor-Sensitivität, auch oft als NETD (noise equivalent temperature difference) bezeichnet, ist ein Indikator für die Wärmeempfindlichkeit des Detektors, um kleine Unterschiede in der Wärmestrahlung zu erkennen. Der NETD wird in Millikelvin mK gemessen. Aktuelle Wärmebildkameras haben Detektoren mit einer Sensitivität von ≤ 50 mK.
Je niedriger der Wert, desto besser sollte der Detektor sein. 

Sensor Pitch

Pixelabstand zwischen zwei Pixel, gemessen in Mikrometer. Standardmäßig 17 µm, neuere bzw. aktuelle Geräte besitzen einen Sensor mit 12 µm Pixelabstand. Je geringer dieser Wert ist, desto besser sollte die Gesamtleistung bzw. Erkennungsreichweite sein.

VOx Sensor

VOx (Vanadium Oxid) Sensoren besitzen sehr gute Wärmeleitfähigkeit und die gängigsten Thermalgeräte sind bereits mit diesem Sensor ausgestattet. Mittlerweile werden Wärmebildsensoren mit a-Si (amorphes Silizium) mit ähnlicher Empfindlichkeit entwickelt und hergestellt.

Sensorauflösung

Der Detektor einer Wärmebildkamera enthält im Thermogramm so viele Pixel (Bildpunkte) wie in der Sensormatrix angeordnet sind. Wird die Sensorgröße mit 320 x 240 Pixel angegeben, ergibt das eine Auflösung von 76.800 Pixel, d.h. es gibt dazu 76.800 Messwerte.

Ein Sensor mit 384 x 288 Pixel klingt erstmal nicht viel mehr als 320 x 240 Pixel, aber dieser kann bis zu 110.592 Messwerte ausgeben und das ergibt eine Steigerung von fast 30 %.

Wärmebildgeräte der oberen Preisklasse enthalten einen Sensor mit 640 x 480 Pixel, was eine Anzahl von 307.200 Pixel ergibt.

Sensorauflösung Messwerte / Anzahl der Pixel 
80 x 60 Pixel 4.800
160 x 120 Pixel 19.200
320 x 240 Pixel 76.800
384 x 288 Pixel 110.592
640 x 480 Pixel 307.200

Mikrobolometer

Als Mikrobolometer wird ein thermischer Sensor zur Detektion von elektromagnetischer Strahlung bezeichnet.

Bildwiederholrate/Bildwiederholfrequenz

Wird in Hertz (Hz) angegeben und gibt an, wie oft das Bild erneuert wird. Günstige Geräte mit einer Bildwiederholfrequenz von z.B. 9 Hz haben beim Schwenken kein ruhiges bzw. kein ruckelfreies Bild. Aktuelle Geräte sollten eine Bildwiederholrate von mindestens 25 Hz oder mehr besitzen.

LCOS Display / AMOLED Display

AMOLED (active matrix organic light emitting diode) Displays haben eine schnellere Bilddarstellung und einen höheren Kontrast im Gegensatz zu LCOS (liquid crystal on silicon) Displays.