Rehbrunft und Blattzeit

Nachdem der scheinbar so spezialisierte Fachhandel Jagd-Internetversandhandel mit Rehbrunft und Blattzeit in seinen Werbeaussendungen Probleme hat, möchte ich nur kurz festhalten: Die Rehbrunft ist nicht die Blattzeit.

Die Blattzeit ist lediglich ein Teil der Rehbrunft und der Abschnitt, in dem der Jäger mittels Lockjagd den Rehbock heranlockt. Die Blattzeit befindet sich erfahrungsgemäß am Ende der Rehbrunft.

Rehbrunft – Blattzeit – Teil 3

Geblattet wurde mit dem Buttolo Gummiblatter und Rottumtaler Wildlocker (von Klaus Demmel).

 

Heubewertung mit der Sinnenprüfung

Heu bzw. Grummet trägt nicht umsonst die Bezeichnung Grundfuttermittel und sollte für unser Wild selbstverständlich von bester Qualität sein.

Jeder Jäger ist natürlich (am Anfang) von seinem Heu überzeugt und so mancher wundert sich vielleicht wenn dieses vom Wild nicht wie gewünscht angenommen wird. Das mag unter anderem auch daran liegen, dass das Gefüge vom Heu für das zu fütternde Wild oder gar die Qualität nicht ausreichend ist.

Dabei kann man mit seinen Sinnesorgangen (mittels Hände, Augen und Nase) einfach und schnell selber sein Heu prüfen, dazu wird der ÖAG-Schlüssel von 2001 angewendet.

Gegliedert wird die Sinnenprüfung (ÖAG-Schlüssel, 2001) in den Teilen Geruch, Farbe, Gefüge und Verunreinigung.

1. Geruch Punkte
außerordentlich guter, aromatischer Heugeruch 5
guter, aromatischer Heugeruch 3
fad bis geruchlos 1
schwach muffig, brandig 0
stark muffig (schimmelig) oder faulig -3

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Zu feucht nach dem Mähen eingelagert, verregnetes/nass, enthält Gülle- oder Mistreste, Hitzeschädigung, Lager verpilzt, Lager zu feucht, direkter Kontakt mit der Erde.

2. Farbe Punkte
einwandfrei, wenig verfärbt 5
verfärbt, ausgeblichen 3
stark ausgeblichen 1
gebräunt bis schwärzlich oder schwach schimmelig 0

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Hitzeschädigung, Lager verpilzt, Lager zu feucht, Fäulnis.

3. Gefüge Punkte
blattreich (Klee-, Kräuter und Grasblätter enthalten, ebenso Knospen und Blütenstände), weich und zart im Griff 7
blattärmer, wenig harte Stängel, etwas hart im Griff 5
sehr blattarm, viele harte Stängel, rau und steif im Griff 2
fast blattlos, viele verholzte Stängel, grob und überständig 0

Mögliche Fehlerursachen für 2 oder weniger Punkte:
Später Nutzungszeitpunkt und Zerstörung der Blätter bei der Heuernte.

4. Verunreinigung Punkte
keine (keine Staubentwicklung) 3
mittlere (geringe Staubentwicklung) 1
starke (Erde- bzw. Mistreste) 0

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Schnitthöhe unter 5 cm (Tief- bzw. Rasierschnitt), Erdige aufgenommen, unsachgemäßer Einsatz von Dünger.

Werden alle diese Punkte addiert, ergeben sie mittels Punkteschlüssel folgende Güteklasse:

Punkte Güteklasse Wertminderung
16 bis 20  1 – gut bis sehr gut gering
10 bis 15 2 – befriedigend mittel
5 bis 9 3 – mäßig hoch
-3 bis 4 4 – verdorben sehr hoch

Dem Reh- und Rotwild darf kein mäßiges oder verdorbenes Futter vorgelegt werden!

Natürlich ist diese Methode stark personenabhängig und ergibt zwar nur einen Schätzwert, aber sie hat den Vorteil, dass man sie jederzeit schnell und vor allem ohne Labor durchführen kann – so kann man z.B. vor dem Kauf das Heu bzw. Grummet schnell beurteilen.

Revier Impressionen – Frühling, Sommer, Herbst 2017

Rotwild im Mai

Kahlwildrudel lösen sich vorübergehend im Mai auf und die hochbeschlagenen Tiere setzen im ungestörten Einstand in der Regel ein Kalb – Zwillingsgeburten sind Ausnahmen. Die vorjährigen Kälber trifft man in dieser Zeit alleine an. Mehrjährige Hirschen bilden Rudel, sind aber manchmal auch alleine anzutreffen.

Wildretter / Kitzretter – Vermeidung von Mähtod

Jährlich erleiden tausende Rehkitze in Österreich den Mähtod. Nicht nur Rehkitze werden vermäht, sondern auch auf Wiesen brütende Vögel, Feldhasen, Fasanen, …

Verwesende Körperteile können dann in Heu- und Siloballen (sauerstoffarme Umgebungen) große Probleme bereiten. In den Ballen kann der Erreger Clostridium botulinum das Gift Botulinumtoxin freisetzen. Dieses hochtödliche Gift setzt den Rindern ziemlich zu und führt oft zu dessen Tod.
Somit ist die Vorbeugung gegen den Mähtod keine rein jagdliche Komponente, sondern ist auch für die Landwirtschaft notwendig!

Auf der Jagdmesse Hohe Jagd haben wir am Stand von Wildacker ein interessantes Gerät entdeckt: einen akustischen und optischen Wildretter.

Der Wild- bzw. Kitzretter wird ca. 50 m vom Waldrand auf einer Höhe von ca. 1,5-2 m aufgestellt und hat eine Reichweite von ca. 120 m, d.h. zw. 2 Kitzretter liegt eine Entfernung von ca. 240 m. Sie sollen eine Tag vor dem Mähvorgang aufgestellt werden, somit wird ein Gewöhnungseffekt vermieden.

Bildquelle: wildacker.at

Der Wildretter besitzt einen Dämmerungsschalter, d.h. das Gerät aktiviert sich mit Einsetzen der Abenddämmerung. Es werden laufend bis am nächsten Morgen optische Lichtsignale ausgesendet. Zusätzlich erfolgt im Intervall ein akustisches Signal aus einer Piezo-Sirene. Somit wird das Wild zusätzlich vergrämt. Nach der Morgendämmerung deaktiviert sich das Gerät wieder. Betrieben wird der Kitzretter mittels 12 V Batterie/Akku.

Vielleicht gibt es im Sinne der Landwirtschaft und dem Tier- und Artenschutz Hegegemeinschaften oder Jagdgesellschaften die sich Geräte zum Verleihen anschaffen. Einige Jagdvereine gehen da bereits mit gutem Beispiel voran.

Link zum Kitz- bzw. Wildretter: www.wildacker.at

Rotwild-Kamera in Estland (live)

Die estnische Sauenkirrung kennen ja viele. In Estland gibt es noch weitere Kameras, eine davon möchten wir heute verlinken – die Rotwild-Kamera.

Link zur Rotwildkamera: http://tv.eenet.ee/hirv.html
Link für VLC, iPhone, iPad, Andriod: http://tv.eenet.ee/hls/hirv.m3u8