Prossholz

Prossholz dient zur Eindämmung von Wildschäden (Verbiss- und Fegeschäden). Durch die sorgfältige Platzierung und Monitoring von Prossholz kann man einen bedeutenden Beitrag zum Schutz junger Bäume und anderer Vegetation leisten, während sie gleichzeitig die natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Wildes respektieren.

In diesem Fall wurde das Prossholz von den Rehböcken zum Verfegen ihres Geweihs verwendet. Diese Methode der Wildschadensverhütung ist nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich und respektiert die natürlichen Verhaltensweisen des Wildes.

Heubewertung mit der Sinnenprüfung

Heu bzw. Grummet trägt nicht umsonst die Bezeichnung Grundfuttermittel und sollte für unser Wild selbstverständlich von bester Qualität sein.

Jeder Jäger ist natürlich (am Anfang) von seinem Heu überzeugt und so mancher wundert sich vielleicht wenn dieses vom Wild nicht wie gewünscht angenommen wird. Das mag unter anderem auch daran liegen, dass das Gefüge vom Heu für das zu fütternde Wild oder gar die Qualität nicht ausreichend ist.

Dabei kann man mit seinen Sinnesorgangen (mittels Hände, Augen und Nase) einfach und schnell selber sein Heu prüfen, dazu wird der ÖAG-Schlüssel von 2001 angewendet.

Gegliedert wird die Sinnenprüfung (ÖAG-Schlüssel, 2001) in den Teilen Geruch, Farbe, Gefüge und Verunreinigung.

1. Geruch Punkte
außerordentlich guter, aromatischer Heugeruch 5
guter, aromatischer Heugeruch 3
fad bis geruchlos 1
schwach muffig, brandig 0
stark muffig (schimmelig) oder faulig -3

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Zu feucht nach dem Mähen eingelagert, verregnetes/nass, enthält Gülle- oder Mistreste, Hitzeschädigung, Lager verpilzt, Lager zu feucht, direkter Kontakt mit der Erde.

2. Farbe Punkte
einwandfrei, wenig verfärbt 5
verfärbt, ausgeblichen 3
stark ausgeblichen 1
gebräunt bis schwärzlich oder schwach schimmelig 0

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Hitzeschädigung, Lager verpilzt, Lager zu feucht, Fäulnis.

3. Gefüge Punkte
blattreich (Klee-, Kräuter und Grasblätter enthalten, ebenso Knospen und Blütenstände), weich und zart im Griff 7
blattärmer, wenig harte Stängel, etwas hart im Griff 5
sehr blattarm, viele harte Stängel, rau und steif im Griff 2
fast blattlos, viele verholzte Stängel, grob und überständig 0

Mögliche Fehlerursachen für 2 oder weniger Punkte:
Später Nutzungszeitpunkt und Zerstörung der Blätter bei der Heuernte.

4. Verunreinigung Punkte
keine (keine Staubentwicklung) 3
mittlere (geringe Staubentwicklung) 1
starke (Erde- bzw. Mistreste) 0

Mögliche Fehlerursachen für 1 oder weniger Punkte:
Schnitthöhe unter 5 cm (Tief- bzw. Rasierschnitt), Erdige aufgenommen, unsachgemäßer Einsatz von Dünger.

Werden alle diese Punkte addiert, ergeben sie mittels Punkteschlüssel folgende Güteklasse:

Punkte Güteklasse Wertminderung
16 bis 20  1 – gut bis sehr gut gering
10 bis 15 2 – befriedigend mittel
5 bis 9 3 – mäßig hoch
-3 bis 4 4 – verdorben sehr hoch

Dem Reh- und Rotwild darf kein mäßiges oder verdorbenes Futter vorgelegt werden!

Natürlich ist diese Methode stark personenabhängig und ergibt zwar nur einen Schätzwert, aber sie hat den Vorteil, dass man sie jederzeit schnell und vor allem ohne Labor durchführen kann – so kann man z.B. vor dem Kauf das Heu bzw. Grummet schnell beurteilen.

Buchempfehlung: Fütterung von Reh- und Rotwild: Ein Praxisratgeber

In eigener Sache

Seit einiger Zeit wird bereits über Sinn und Unsinn von (Reh-) Wildfütterungen diskutiert. Ist das Füttern nur gut gemeint und in Wirklichkeit nicht notwendig oder braucht das Wild die Fütterung bzw. die Hege im Winter? Viele der sogenannten Experten versuchen in diversen Fachzeitschriften diese Frage zu beantworten.

Zum eigenen Ärgernis wird oft von diesen Experten nur eine pauschale Antwort gegeben und es wird nicht differenziert ob das Wild im Flachland oder im Gebirge seinen Einstand hat. In den Expertisen ist nicht allzu oft enthalten ob das Wild, aus touristischen Gründen oder aufgrund von Erholungszwecken, beunruhigt wird, denn das würde die Sinnhaftigkeit von Rehfütterungen begründen – der verursachte Stress kostet dem Wild sehr viel Energie.
Auf ein bis zwei Seiten in einer Jagdzeitschrift kann dieses doch sehr komplexe Thema nicht beschrieben werden.

Zusätzlich treiben verendete Rehe die Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Fütterungen an. Dass aber der Grund für verendete Rehe, in Fütterungsnähe, oft am falschen Füttern liegt, belegen zahlreiche Untersuchungen von Veterinärmedizinern. Die Hauptursache liegt sehr oft an einer akuten Pansenübersäuerung, sprich am falschen Füttern! Nur Kraftfutter vorzulegen ist der falsche Weg. Hier ist ein Wiederkauen nicht mehr möglich und der ph-Wert sinkt. D.h. es kommt hier zu einer akuten Pansenübersäuerung. Wild benötigt eben eine gut strukturierte Rohfaser – speziell Rehe benötigen Heu mit einem hohen Kräuteranteil.

Sollte zum Heu zusätzlich Kraftfutter vorgelegt werden, dann sollte man unbedingt darauf achten, dass das Futter gentechnikfrei ist und Rohfaser enthält. Wir verwenden z.B. das Ennstaler Wildfutter: Test – Ennstaler Wildfutter

Das Buch

Armin Deutz (Amtstierarzt aus der Steiermark), Karl Buchgraber und Johann Gasteiner beschreiben in ihrem Praxisratgeber Fütterung von Reh- und Rotwild auf ca. 144 Seiten das richtige Füttern der beiden angeführten Wildarten. Es werden die Grundzüge der Verdauung von Wiederkäuern erklärt. Welche Typen von Wiederkäuern gibt es und wie wie muss das Futter für die jeweilige Wildart zusammengesetzt werden sind nur einige der Fragen die in diesem Buch ausführlich beantwortet werden.

Weitere Themen:

  • Sinn- und Unsinn von Fütterungsmaßnahmen
  • Leiden Wildtiere Hunger?
  • Futtermittelbeurteilungen, Futtermittelkunde, Lagerung von Futter
  • Beispiele für Futterrationen
  • Salz als Ergänzung
  • Standort und Bau von Fütterungen
  • Fütterung und Wildschaden
  • u.v.m.

Dem Buch liegt auch noch eine CD bei. Sie dient als Ergänzung zum Buch und man kann sich in den 8 Filmen und in den 45 PDF Dokumenten (Berichte, Checklisten und Tabellen) noch weiter rund um das Thema Fütterung und Futter für Rot- und Rehwild vertiefen.

Dieses sehr gut verständliche Buch, mit vielen Praxisbeispielen, findet man im guten Fachhandel oder kann auch z.B. bei Amazon bestellt werden: Link zum Buch (Amazon)

 

Schmalspießer (Rotwild)

Unsere Rotwildspießer, egal wie gut oder schlecht veranlagt, werden auf Grund einer Vereinbarung in der Hegegemeinschaft ganzjährig geschont.

 

Rotwild – Spießer im Oktober

Rotwild Spießer im Oktober

 

Petition: Sicherheit im Wald für alle – Keine generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker

Einige Gruppen fordern vom Gesetzgeber eine generelle Öffnung aller Forststraßen und Waldwege für Mountainbiker. Unterstützt wird diese Forderung auch von der Organisation Naturfreunde Österreich.

Bild Mountainbike

Der österreichische Forstverein startet  nun eine Petition, gegen die generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker

Es gibt bereits ca. 27.000 km Routen für Mountainbiker. Tendenz steigend! Immer mehr Waldbesitzer versuchen mit neuen, vertraglich geregelten, Routen die Mountainbiker zu lenken.

Die Petition des Österreichischen Forstvereins „Sicherheit im Wald für alle – Keine generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker“ kann online unter www.sicherheitimwaldfueralle.at oder auch über eine ausdruckbare Liste unterzeichnet werden.

Link zur Petition: www.sicherheitimwaldfueralle.at

 

Baumschäden an Jungbäumen durch Verbiss von Weidevieh

Nicht nur das Wild verursacht Verbissschäden, auch das Weidevieh (Rinder, Schafe, …) verbeisst Bäume und verursacht außerdem Trittschäden am Wald, wie folgendes Video zur Schau stellt:

 

Der Wildacker – Teil 2

Hier der zweite Teil der Serie „der Wildacker“ von Martin Schmidt.

Im ersten Teil (30.05.2012 – Der Wildacker – Teil 1), unserer Dokumentation haben wir Ihnen bereits viele Grundlagen zum Wildacker näher gebracht, in diesem Teil werden wir uns mit dem Anbau, der Pflege und der Düngung beschäftigen.
Der wichtigste Grundsatz ist wohl:
„Wildäcker müssen mit derselben Sorgfalt wie landwirtschaftliche Hauptfrüchte angebaut werden“

Bild von www.wildacker.at zur Verfügung gestellt

Der Anbau:
Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens und des Saatbeets sind Voraussetzung für den Erfolg der Mischungen. Dünge- oder Bearbeitungsfehler lassen sich gerade auf Flächenstilllegungen später kaum noch korrigieren. Im schlimmsten Fall müssen falsch bewirtschaftete Flächen frühzeitig geschlegelt oder umgebrochen werden. Wildackermischungen verhindern nicht das Wachsen von unerwünschten Ackerkräutern. Unter Einhaltung der Empfehlungen zum Anbau unterdrücken sie jedoch wirksam, durch kontrollierte Beschattung, die häufigsten und keineswegs seltenen Ackerkräuter. Nachtschatten, Kamille, Sternmiere, Knöterich Gewächse, keimende Disteln und Weißer Gänsefuß (Melde) z.B. werden von den Wildacker-Mischungen sehr gut unterdrückt. Der Erfolg bei den Ausläufer treibenden Pflanzen, wie Brennnessel, Ampfer und Quecke, ist dagegen weniger gut bis schlecht und richtet sich nach dem Grad der Verkrautung einer Fläche zum Zeitpunkt der Bestellung.

Mit wenigen Schritten erreicht auch der landwirtschaftlich Unerfahrene eine gute Wildackerfläche:

  1. Rechtzeitig eine Bodenprobe entnehmen um den Boden analysieren lassen
  2. Hohen Altaufwuchs rechtzeitig schlegeln um ihn einarbeiten zu können
  3. Kalkmangel mit kohlensaurem Kalk beheben, auf Böden mit einem PH-Wert unter 5,3 kann nichts wachsen. Der optimale Bereich liegt hier bei PH-Wert 7,0
  4. Fläche erst kurz vor der Aussaat herrichten, hier ist die Ackerkrautunterdrückung der Mischung wesentlich besser.
  5. Anbau der Mischung in ein gut vorbereitetes Saatbeet mittels Maschineller- oder Händischer- Aussaat.

Spezialmischung - Bild von www.wildacker.at zur Verfügung gestellt

Die Pflege und Düngung:
Nachdem die Mischung nun ordnungsgemäß angebaut wurde braucht sie auch weiterhin ein wenig Aufmerksamkeit.
Der erste Schritt ist die Kopfdüngung, um den Pflanzen einen optimalen Start zu ermöglichen. Der optimale Zeitpunkt liegt hier bei ca. 21-28 Tagen nach der Aussaat, die Pflanzen sollten dann so ca. 10-15cm hoch sein. Wichtig ist es aber den richtigen Dünger zu verwenden, hier hat sich unser NPK-Volldünger (14 / 10 / 20 / +4S) bestens bewährt. Stickstoff gibt Wachstum, Phosphor gibt Standfestigkeit und Kali gibt Geschmack……….
Sollte der Druck der Ackerunkräuter nach dem Anbau zu groß werden ist es sehr hilfreich die Fläche ca. 14-21 Tage nach der Aussaat hoch abzumähen, wenn man den Unkräutern den „Kopf“ abschneidet dann werden diese im Wachstum so stark beeinträchtigt das in den meisten Fällen die gewünschte Kultur in der Zwischenzeit eine geschlossene Decke gebildet hat und ein durchwachsen der Unkräuter verhindert.

Bild von www.wildacker.at zur Verfügung gestellt

Sollte die Mischung zu hoch werden empfiehlt es sich die Mischung einmal im Jahr zu kürzen, hier wäre das höhere mähen und wegräumen des Schnittes die optimale Variante.
Beim Mulchen oder schlegeln besteht die Gefahr das die Pflanzen zu tief am Boden abgeschnitten werden und es dadurch zu offene Stellen am Boden kommt wodurch die Ackerunkräuter wieder die Möglichkeit haben anzuwachsen. Des Weiteren „ersticken“ vor allem die feinen Kräuter unter der Mulch Schicht und es bleiben nur mehr die Gräser übrig. Eine solche Fläche verliert schnell an Attraktivität und wird nicht mehr gerne angenommen.
Für den Pflegeschnitt sollten die Flächen ebenfalls halbiert werden damit dem Wild immer ein reifer Bestand zur Verfügung steht.
Eine Bestellung der Hälfte der Ackerflächen im Rotationsverfahren, bedeutet halbe Arbeitszeit und Kosten. Dem Wild steht somit weiterhin die Hälfte der Flächen zur Verfügung.
Unsere Mischungen sind bewiesener Maßen über viele Jahre selbstverträglich.

Für Beratungen rund um den Wildacker stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung, kontaktieren Sie uns unter office@wildacker.at oder besuchen Sie unserer Webseite www.wildacker.at und lassen Sie sich von unserem Angebot überzeugen.

Weidmannsheil
Martin Schmidt
Kontakt:
www.wildacker.at
office@wildacker.at
Tel.: +43 (0)664 152 17 37